Donnerstag, 25. Oktober 2012

Am Anfang ist immer alles rosig...

Heute ist Donnerstag und ich zähle schon den Countdown bis zum Wochenende. Nächste Woche habe ich Urlaub! Yay kein Büro kein tägliches in-die-Großstadt-Pendeln. Das Einzige was ich mir vorgenommen habe ist etwas für meine Weiterbildung zu lernen. Vorgestern war ich nach dem Lehrgang noch kurz bei ihm. Gestern Abend nach der Arbeit stand noch ein Seminar an. Der Tag heute wird auch wieder sehr lang, aber ich bin recht motiviert. Es ist ein sehr erfüllendes Gefühl wenn man in seinem Job aufgeht und Spaß daran hat.

Die Tage vergehen und der Herbst breitet sich weiter unaufhörlich aus. Manchmal sind mir die Ereignisse der vergangenen Monate so fern, aber ab und an holen Sie mich wieder ein und zerren mich in die Wirklichkeit zurück. In den letzten zwei Wochen läuft es eigentlich wirklich zur Abwechslung mal gut. Ab und an habe ich sogar wirklich das Gefühl ihm vertrauen zu können, wenn da diese kleinen Momente nicht wären, in denen meine Gedanken abschweifen und wieder bei dem Kuss verharren. Seine Lippen auf ihren... Bei dem Gedanken krümmt sich mein Magen jedes Mal aufs neue. In diesen Situationen ist auch abrupt meine Laune getrübt. Ich glaube ihm fällt das ab und zu auf, aber ich denke er kann das nicht richtig einordnen. Er versteht es nicht. Für ihn läuft es gut und deswegen ist auch alles gut. Liegt er damit so falsch? Ich meine im Grunde streiten wir nicht, wir verbringen viel Zeit zusammen, haben Spaß, kuscheln. Und doch ist da dieser Schatten hinter ihm der mich ständig überall hin verfolgt. Mal mehr und mal weniger präsent.


Ich frage mich ob diese ungezwungene Leichtigkeit der ersten Monate jetzt für immer davon ist. Nüchtern betrachtet hat das ja gar nichts mit dem Fremdgehen zu tun. Tatsächlich gehts es wohl vielen Paaren so, die nach den ersten Monaten der Verliebtheit in den Alltag überwechseln. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht gelangweilt, aber ich vermisse meine rosa rote Brille schon irgendwie. Als der Mann neben dir im Bett noch der Prinz auf dem weißen Pferd war. Als meine ganze Hoffnung an ihm haftete, Freude auf etwas Neues Unbeschmutztes, auf etwas Ehrliches...

Irgendwie zerbrechen diese Bilder die wir uns am Anfang einer Beziehung malten mit dem Alltag in immer kleinere Splitter. Ein Wort führt zum nächsten, ein Streit, eine kleine Lüge hier, eine kleine Lüge da... Aber das muss wohl jeder in Kauf nehmen der sich längerfristig bindet. Ich frage mich manchmal ob es allen Menschen so geht. Perfektion gibt es nicht in dieser Welt. Ab und zu kommen Dinge aber sehr nah ans Perfektsein, aber im großen und ganzen gibt es nur wenige Ausnahmen.

Wir sehnen und nach Perfektion aber würde sie uns nicht auch recht schnell langweilen? Ist es nicht viel mehr ein gesundes Gleichgewicht aus Positivem und negativen was das Leben erst interessant macht?


3 Kommentare:

  1. Dem Wort Enttäuschung liegt immer eine Täuschung zu Grunde. Diese rosarote Brille, die man am Anfang auf hat, das ist die Täuschung. Langsam kommt man auf den Boden der Tatsachen zurück und findet den dann manchmal gar nicht mehr so erquickend.

    Wenn dich ein Mensch auch dann noch anzieht, wenn die Fassade gefallen ist, dann wird vielleicht was draus. Ansonsten eher nicht.

    mal ehrlich, bist du in IHN verliebt, oder liebst du es einfach, verliebt zu sein?

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    1. Liebe Vybzbild,
      besser hätte man es gar nicht in WOrte fassen können. Ich glaube du hast damit vollkommen recht! Wer auf dem Boden der Tatsachen ohne rosarote Bille zusammen weiter existieren kann und will, der hat zumindest das Potenzial längerfristig zusammen glücklich zu werden.

      Und deine Frage zum Schluss, die beantworte ich in meinen nächsten Artikeln ;-)
      Die Frage ist in anbetracht der Situation durchaus berechtig und wird dank der anonymität des Bloggerseins (wenn man anonym bleiben will) auch noch von mir beantwort.

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